Mit einer Einzelausstellung beschließt der Ingelheimer Kunstverein sein erstes Programmhalbjahr. Vom 07. Juni bis zum 06. Juli sind in der Bahnhofstraße 48 Druckgrafiken und Malerei des Mainzer Künstlers Alfonso Mannella zu sehen.

In den Druckgrafiken Mannellas wird der Betrachter nicht mehr nur mit Kupferstecher- und Kaltnadeltechniken konfrontiert. Der Künstler geht vielmehr neue drucktechnische Wege, in denen bei der Plattenbearbeitung neben traditionellen Werkzeugen auch der Winkelschleifer zum Einsatz kommt. Ziel ist es, das Maximum grafischer Spannung aus der Metallplatte auf das gedruckte Blatt zu übertragen.

Nicht weniger spannend als die Technik sind die Bildinhalte. Alfonso Mannella ist in Sachen Kunst ein moderner Städtereisender, der nach dem Takt des Pulses der Metropolen lebt und ihn künstlerisch verarbeitet. Seine Arbeiten setzen Großstädte wie New York City, Chicago oder Frankfurt als soziale und architektonische Räume in Szene. Die „urban structure“, also die urbane Architektur, visuelle und akustische Anreize, mitreißende Energie, Licht und Schatten und das Crescendo der Farben, welche die monochrome Grafik akzentuieren, bestimmen dabei das Vokabular seiner Bilderwelt.

Neben den Druckgrafiken sind auch Ölgemälde Alfonso Mannellas zu sehen. In ihnen werden farbige Spontanität und freie Rhythmik hinterfragt und in einem grafisch strengeren, oft geometrisch strukturierten Muster geordnet. Immer steht auch hier der künstlerische Blick auf die Metropole im Mittelpunkt.

Die Werke Alfonso Mannellas taugen nicht für den schnellen „Schaufensterblick“. Sie wollen intensiv betrachtet und erlebt werden. Dann wird man aus den Werken die Spannung herauslesen, die erlebte Urbanität und Bildstrategien so eng verbindet: das Erschaffen von Raum und Volumen, von Öffnung und Geschlossenheit, von Ruhe und Dynamik, weit über das eigentliche Werkformat hinaus.

Der Kunstverein lädt alle Interessierten herzlich zur Vernissage am 07. Juni um 19 Uhr ein.